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von Mirjam Schüller und Adnessa Nguyen

Was sind digitale CO₂-Emissionen?

Videos streamen, Nachrichten versenden, Wissen generieren und abspeichern mit einem Klick. Das alles macht das Zeitalter der Digitalisierung möglich. Eine bereichernde Erfindung der Menschheit, die uns das Leben in vielerlei Hinsicht einfacher und unterhaltsamer gestaltet. Dank der digitalen und technologischen Revolution hat die Menschheit enorme Fortschritte in den vergangenen Jahrzehnten gemacht. Es ist uns möglich, durch Überwachungssysteme und Big-Data-Analysen den Klimawandel besser zu verstehen, die Folgen der globalen Erwärmung abzuschätzen und dementsprechend Anpassungsmaßnahmen vornehmen zu können. Doch bei der riesigen Menge an Daten, die stetig wachsen und der täglichen milliardenfachen Nutzung steigt gleichzeitig der Energiebedarf, um den digitalen Konsum zu ermöglichen. Und mehr Bedarf an Energie bedeutet mehr Emissionen.

Nach einem Bericht von 2019 („Lean ICT – Towards digital sobriety“) liegen die Schätzungen für das emittierte CO₂ der digitalen Branche bei ca. 2,3 – 3,7 Prozent der weltweiten Gesamtemissionen. Das ist so viel wie der gesamte Flugverkehrssektor und es steigt überdurchschnittlich schnell an. Zu dem digitalen CO₂-Fußabdruck unter anderem zählen die ressourcen- und energieaufwändige Produktion der technischen Geräte, die eigentliche Nutzung, der Energieverbrauch für die Datenübertragungen und die stromintensive Instandhaltung der Infrastruktur der Server. Für ein digitalisiertes Land wie Deutschland bedeutet der technologische Konsum derzeit jährlich 0,85 Tonnen CO₂-Emissionen pro Person. Ein klimaverträglicher Konsum pro Kopf wären 2 Tonnen CO₂-äquivalente Emissionen. Unsere digitale Lebensweise würde also schon beinahe die Hälfte dieses umweltfreundlichen Budgets einnehmen.

Überwältigt von den Auswirkungen eines unumgänglich digitalisierten Lebensstils, fragt man sich, was kann man dagegen tun? Wie kann man seine digitalen Emissionen reduzieren? An dem individuellen Konsumverhalten etwas zu verändern, ist eine Möglichkeit. Weniger Streamen, das E-Mail-Postfach regelmäßig entleeren, Geräte länger nutzen, Daten lokal speichern und insgesamt mehr analog arbeiten, hört sich für eine medienüberflutete Welt wie ein guter Ausgleich an, ist für die meisten von uns allerdings schwieriger als gedacht. Die Erde, bzw. der globale Norden, sind digitalisiert und alles von Entertainment, bis hin zu Arbeit und sozialen Austausch findet über das Internet und unseren technischen Geräten statt. Dieser Umstand wurde noch einmal verstärkt durch die Corona-Pandemie, die uns zwang, auf physischen Abstand zu gehen und mehr Zeit zu Hause zu verbringen und unser Leben fast ausschließlich auf die andere Seite eines Bildschirms rückte. 

Dabei spielt das Smartphone die zentralste Rolle unseres Lebens. Genau hier setzt CO₂free an: Die App ermittelt den ökologischen Fußabdruck von Handys und gibt User*innen die Möglichkeit, überflüssige Daten direkt zu löschen. Das senkt sowohl den Energieverbrauch des Geräts als auch den der Clouddienste und Rechenzentren und entlastet somit die Umwelt. Der verbliebene CO₂-Ausstoß weiterer Daten auf dem Handy kann direkt über CO₂free ausgeglichen werden. Hierbei wird digitalen Fußabdruck durch die Stilllegung von CO₂-Zertifikaten kompensiert – und zwar auf drei Arten:

– CO₂free kompensiert bei jedem Download der App* ein
Kilogramm CO₂.

Der/ die App-User*in kann CO₂free beauftragen, den
CO₂-Fußabdruck, der nach dem Löschen von Daten verblieben ist, auszugleichen.

– Für das Löschen von Daten gibt es Gutscheine unserer
Klimaallianzpartner, die weitere Zertifikate stilllegen.

Quelle: https://theshiftproject.org/wp-content/uploads/2019/03/Lean-ICT-Report_The-Shift-Project_2019.pdf